Diskussionsportal Corona- Hilfe für die Kolleg*innen
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Wesko Rohde
Wesko Rohde
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17.03.2020, 20:26 -
#7
Der neue Newsletter der DTHG zum Thema:

Corona hat die Kulturlandschaft und die gesamte Veranstaltungsbranche hart getroffen.
Vorstellungen finden nicht statt, Projekte werden abgesagt, Bestellungen storniert und Baustellen stehen still.
Festivals stehen auf der Kippe, Theater und Veranstaltungshäuser sind geschlossen. Ein einmaliger Vorgang in der Geschichte der Bundesrepublik.
Man fährt auf Sicht. Prognosen von gestern sind heute bereits Makulatur.

Wir halten alle angeordneten Schutzmaßnahmen für richtig und absolut notwendig. Für jeden und jede von uns ist es schwer und wir denken alle an jene Menschen in unserer Umgebung, die besonderen Schutz benötigen und müssen und wollen dieser Verantwortung auch gerecht werden. Das geht nicht ohne Einschränkungen die eine Verbreitung des Virus verhindern oder verlangsamen können.

Besonders hart trifft es die Menschen in der Welt der Theater und Veranstaltungen. Nicht wenige sind in ihrer Existenz bedroht und sehen sorgenvoll in die nahe und ferne Zukunft. Wie kann ich eine Durststrecke überwinden? Wie komme ich an Kredite, Überbrückungsgelder oder Geld für die Miete?

Die Bundesregierung hat vorbildlich gehandelt und schnelle und unbürokratische Hilfe versprochen.
Wie man diese erreichen kann und wen man fragen muss, werden wir versuchen, in wenigen Stichpunkten zusammenfassen.

Die Organisationen des Bundes und der Länder wirken gut zusammen. Man hat eine gemeinsame Wirkrichtung.

Das Bundeswirtschaftsministerium bietet auf seiner Homepage konkrete Hilfen an:

Wir werden ein Milliarden-Schutzschild für Betriebe und Unternehmen aufstellen. Das Volumen dieser Maßnahmen wird nicht begrenzt sein. Gerade für kleine und mittelständische Unternehmen wird dies unverschuldete Finanznöte lindern. Über ihre Hausbanken erhalten Unternehmen den Zugang zu Krediten und Bürgschaften bei der staatlichen KfW-Bank.

Bestehende Programme für Liquidätshilfen werden erheblich ausgeweitet, um den Zugang zu günstigen Krediten zu erleichtern. Zusätzliche Sonderprogramme für alle entsprechenden Unternehmen werden bei der KfW aufgelegt. Die Bundesregierung wird die KfW in die Lage versetzen, alle Programme auszustatten. Im Bundeshaushalt stehe ein Garantierahmen von rund 460 Milliarden Euro zur Verfügung. Wenn notwendig, kann dies um bis zu 93 Milliarden Euro erhöht werden.

Gleichzeitig werden wir eine Reihe von steuerpolitischen Maßnahmen auf den Weg bringen, um die Liquidität bei Unternehmen zu verbessern:

• Wir werden den Finanzbehörden erleichtern, Stundungen von Steuerschulden zu gewähren.
• Wenn Unternehmen unmittelbar vom Coronavirus betroffen sind, werden wir bis Ende des Jahres 2020 auf Vollstreckungsmaßnahmen und Säumniszuschläge verzichten.
• Wir erleichtern die Voraussetzungen, um Vorauszahlungen von Steuerpflichtigen anzupassen.

Alle Ausfälle müssen gut dokumentiert werden.
Wer zum jetzigen Zeitpunkt bereits Verdiensteinbußen beim Finanzamt benennt, kann die Vorauszahlungen bereits soweit anpassen, dass die Existenzgrundlagen nicht beeinträchtigt werden.
Es ist damit zu rechnen, dass Einnahmen bis Mitte des Jahres wegfallen. Auch nach Beendigung der Maßnahmen wird der Betrieb erst langsam wieder Fahrt aufnehmen.

Die Bundesregierung hat die nötigen Mittel bereitgestellt. Jetzt müssen sie abgefordert werden.
Gut sind diejenigen aufgestellt, die Rücklagen gebildet haben und die kommenden Wochen aus eigener Kraft überstehen. Für kleine Unternehmen ist das oft nicht möglich und größere haben auch keinen Spielraum über mehrere Monate. Ihnen hilft das vereinfachte Kurzarbeitergeld ihre Mitarbeitenden versorgt zu wissen.

Am 13. März hat die Kulturministerkonferenz der Länder in ihrer Sitzung einen Nothilfefonds, wie vom Deutschen Kulturrat angeregt, gefordert. Der Fonds soll besonders für freie Kulturschaffende sowie private Kultureinrichtungen bzw. Kulturelle Veranstaltungsbetriebe zur Verfügung gestellt werden. Wie vom Deutschen Kulturrat ebenfalls angeregt, sollen die Kulturstiftung des Bundes und die Kulturstiftung der Länder einbezogen werden.

Kulturstaatsministerin Monika Grütters hatte bereits ihre grundsätzliche Zusage zu einem Nothilfefonds erklärt.
Die DTHG wird ihre Mitglieder auf dem Laufenden halten.
Des Weiteren werden wir uns in enger Kooperation mit den Partnerverbänden der IGVW aktiv für die Menschen in den Theatern und der Veranstaltungsbranche einsetzen.

Die letzten Tage haben gezeigt, dass diese schwer vorstellbaren Szenarien schneller eintreten als man es erahnen kann.
Wir bitten um Geduld. Wir fahren auf Sicht und entscheiden nach der aktuellen Lage. Wir halten es für klug, den Anweisungen der Ministerien zu folgen und holen uns unsere Informationen dort und nicht in den sozialen Medien.

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

bleibt daheim, bleibt gesund. Kümmert Euch verantwortungsvoll, mit Abstand und gut geschützt um Menschen in Eurer Umgebung, die Eurer Hilfe bedürfen.

Wir werden alle gestärkt aus dieser Zeit herausgehen.


Herzliche Grüße

Wesko Rohde, der Vorstand und die Geschäftsstelle der DTHG


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RE: Diskussionsportal Corona- Hilfe für die Kolleg*innen - von Wesko Rohde - 17.03.2020, 20:26

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